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Voice Commerce Teil 2: Vom Hype zum Mainstream?

Voice Commerce ist ein Hype. Aber ist es ein Hype, der genauso schnell verschwindet, wie er aufgekommen ist? Oder ist es ein Hype, der sich zum Mainstream entwickelt? In diesem Teil der Blogserie betrachten wir einige Umfrageergebnisse und Statistiken, um einer Antwort näher zu kommen.

Quelle: Statista, 2019

Immerhin 29 % aller Deutschen besitzen laut einer Studie aus dem Jahr 2019 einen Smart Speaker wie Amazon Echo, Google Home oder Apple HomePod. Fast ein Drittel der Deutschen ist also technisch ausgestattet, um mittels Stimme einzukaufen. Was hier nicht in Betracht gezogen wurde, das Bild aber noch positiver färbt, ist die breite Masse an Menschen, die ein Smartphone besitzen und so natürlich auch Voice Shopping-fähig sind. Die technischen Voraussetzungen sind also durchaus gegeben.

Quelle: Splendid Research, 2019

Diese Zahlen lassen sich unterschiedlich interpretieren. Ein pessimistischer Blickwinkel lässt den Schluss zu, dass Sprachsteuerung noch kein fester Bestandteil der alltäglichen Kommunikation ist, da sie nur 11 % täglich nutzen und 19 % mehrmals in der Woche.

Positiv formuliert nutzen immerhin 41 % Sprachsteuerung mindestens einmal oder sogar mehrmals in der Woche, was eine beachtliche Anzahl ist.

Quelle: Splendid Research, 2019

Bisher wird die Sprachsteuerung meist passiv eingesetzt. Relativ kurze Sprachbefehle lösen ausführliche Reaktionen aus (zum Beispiel das Abhören von Nachrichten oder die Suche nach Informationen) oder starten Anwendungen, die z. B. Musik, Audio Books oder Radio abspielen. Es gibt noch einiges Potential dafür, dass Sprachassistenten einen aktiveren Part einnehmen und die Kommunikation zwischen Nutzer und Voice Assistant tiefgründiger und komplexer wird.

Quelle: Statista, 2017

Am ehesten können sich viele Nutzer den Einsatz eines Sprachassistenten bei einem Ticketautomaten vorstellen. Ob das realistisch ist? Stellen Sie sich einmal vor, wie fünf Personen an den Ticketautomaten in der Halle des Hauptbahnhofes stehen und den Maschinen mitteilen, wohin die Reise gehen soll. Wird die lauteste Person Erfolg haben und am Ende das richtige Ticket in den Händen halten?

Quelle: KPMG, 2019

Diese Umfrage war für uns eine Überraschung und passt nicht so recht zu unserem Einkaufsverhalten. 40 % der Befragten wollen Möbel mittels Voice Assistant kaufen? Von welcher Art von Möbel sprechen wir hier? Eine neue Couch für mein Wohnzimmer? Es ist doch schwer vorstellbar, wie jemand seine Wünsche für eine passende Couch einem Voice Assistant mitteilt. Und wie findet er heraus, ob die Couch bequem ist?

Die Topantwort Unterhaltungselektronik hat uns auch wirklich verwundert. Soll mir Alexa die technische Spezifikation eines Laptops oder TVs vorlesen und auf dieser Basis kaufe ich dann ein? Vielleicht ist der Gedanke altbacken, aber ich würde schon gerne technische Details vergleichen können und das kann ich sicher nicht, wenn ich in der Hängematte an einem Cocktail schlürfend Alexa mit halbem Ohr zuhöre.

Der kleine Einblick in die Zahlen bekräftigt, dass die technischen Grundlagen für Voice Shopping bei den meisten potenziellen Anwendern gegeben sind. Die Zahlen zeigen aber auch, dass die Anwendungsszenarien nicht leicht umsetzbar sind. Fundierte Konzepte werden benötigt, damit Voice Commerce den Sprung vom Hype in den Mainstream schafft. Im nächsten Blogbeitrag betrachten wir, welche Hürden und Herausforderungen dabei noch gemeistert werden müssen.

Bisher erschienene Teile der Blogserie:

Teil 1: Voice Commerce: Aale-Dieter digital

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