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Preisstrategien im eCommerce: Von Dynamic Pricing und personalisierten Preisen

Preisschwankungen sind im Online-Handel wesentlich weiter verbreitet als im stationären Handel. Suchen Kundinnen und Kunden aktuell online nach einem Produkt, kann der Preis kurze Zeit später schon ein anderer sein. Dahinter stecken verschiedene Preisstrategien im eCommerce, mithilfe derer Online-Händler ihre Gewinne maximieren können. Welche Möglichkeiten gibt es dabei?

Dynamic Pricing: Automatisierte Anpassung von Preisen

Beim Dynamic Pricing soll der beste Preis für den jeweiligen Artikel bestimmt werden, sodass der Preis im Online-Shop entsprechend angepasst werden kann. Der Preis ist dann optimal, wenn der Artikel damit den höchstmöglichen Umsatz generiert. Dies kann auf zwei Wegen erreicht werden: Entweder durch den Verkauf einer möglichst hohen Anzahl an Artikeln oder durch eine verbesserte Marge.

Auf Preisvergleichsseiten und Online-Marktplätzen wird sehr schnell ersichtlich: Die Preise für den gleichen Artikel variieren extrem stark. Bei dem Online-Händler, der die Ware am günstigsten verkauft, werden die Kundinnen und Kunden im Endeffekt am häufigsten einkaufen. Laut einer Bitkom-Studie nutzen 48 % der Online-Shopper Preisvergleichsseiten als Entscheidungshilfe vor dem Kauf. Es lohnt sich also, die Preise der Konkurrenz im Auge zu behalten und die eigenen gegebenenfalls anzupassen.

Da man für die ständige Kontrolle und anschließende Anpassung von Preisen vermutlich eine:n eigene:n Angestellte:n brauchen könnte – und es dann wohl immer noch kaum zu schaffen wäre – gibt es hierfür verschiedene Tools auf dem Markt, die das Dynamic Pricing automatisiert durchführen können. Dabei werden alle wichtigen Informationen wie zum Beispiel Einkaufspreise oder Lagerbestände gesammelt, aus denen dann der optimale Preis errechnet und im Online-Shop eingepflegt wird.

Personalisierte Preise: Kaufbereitschaft auf Basis personenbezogener Daten errechnen

Personalisierte Preise basieren, wie der Name schon sagt, auf den persönlichen Daten von Nutzer:innen. Ins Gewicht fallen hier zum Beispiel der Standort, die Kaufbereitschaft allgemein oder auch das Endgerät, von dem aus geshoppt wird. Dabei geht der Algorithmus davon aus, dass Nutzer:innen mit einem teuren Endgerät womöglich eine höhere Bereitschaft haben, höhere Preise für einen Artikel zu zahlen als diejenigen mit günstigen Endgeräten.

Auch verschiedene Tageszeiten oder Wochentage signalisieren eine höhere oder niedrigere Kaufbereitschaft. Je nach Berufsgruppe und Gewohnheiten haben die meisten Kundinnen und Kunden am Wochenende mehr Zeit für ihre Online-Käufe – und erhalten dann häufig höhere Preise.

Kontinuierliche Preisanpassungen: Fluch oder Segen?

Eine regelmäßige Preisanpassung ist also ein guter Weg für Online-Händler, maximale Gewinne zu erzielen. Aber ein gewisses Maß an Vorsicht ist geboten: Wenn Preise zu sehr schwanken, können potenzielle Kundinnen und Kunden auch das Vertrauen in den Online-Shop verlieren. Laut einem Bericht der Verbraucherzentrale Hamburg empfinden Online-Shopper diejenigen Händler, die ihre Preise allzu häufig ändern, als weniger zuverlässig und würden sich beim nächsten Kauf vermutlich für einen anderen Anbieter entscheiden.

Außerdem muss bei der Handhabung des gewählten Repricing-Tools auch immer wieder darauf geachtet werden, dass alle Einstellungen richtig gesetzt sind. Der Mindestpreis muss zum Beispiel korrekt definiert werden. Wenn es zu Fehlern in der Preiskalkulation kommt, kann das schnell zu einem bösen Erwachen führen.

Preisstrategien im eCommerce sollten also gut ausgewählt und gewissenhaft eingesetzt werden.

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